Familienbande, Segeln und vieles mehr


Hallo Freunde,

Wir sind Christel und Ludwig (Lutz) Lüchtenberg. Wir sind beide am Niederrhein geboren und leben seit vielen Jahren im Ortsteil Bergheim. Seit der Eingemeindung in den siebziger Jahren hat Rheinhausen seine Eigenständigkeit verloren und ist "Anhang" von Duisburg geworden.

Leider ist unsere Stadt in die Schlagzeilen geraten durch den langen und erbitterten Kampf um die Schliessung der Krupp Hüttenwerke. In der Tat hat Krupp und der Bergbau das Bild dieser Stadt geprägt: Kleine Zechenhäuser in Asterlagen bilden einen Gegenpol zu den 2-3 geschossig gebauten "Kruppschen" Häusern in Hochemmerich und Friemersheim.

Gott sei Dank hat es hier keine Abriss-Sanierung der alten Siedlungen gegeben, so wie Sie heute in Homberg-Hochheide zu sehen ist. Nach Schliessung der Hüttenwerke ist es ruhig geworden - vielleicht zu ruhig für die vielen kleinen Geschäfte in der Fussgängerzone Friedrich-Afred Str. Rheinhausen hat über 20 % Anteil an ausländischen Arbeitnehmern, und so bringen Döner- Imbiss und türkische Feinkostläden Farbe in die Stadt.

Wir fühlen uns wohl in dieser bunten Stadt.

Lutz war im Hüttenwerk Mannesmann in Duisburg-Huckingen beschäftigt. Als Fernschreibmechaniker arbeitete er sich zum Leiter der Druckerwerkstatt hoch.

Während er gegen die Fehlerteufel in Druckern kämpfte, managte Christel den Haushalt. Und nicht nur einen: Im "neuen" Haus in Rheinhausen war Platz für fünf Familien! Drei davon gehörten zur eigenen Familie. Es war eine richtige "Lüchtenburg" mit unseren beiden Eltern im Haus. In der wenigen noch verbliebenen Freizeit hielt sich Christel als Übungsleiterin fit und turnte so manch jüngeren Teilnehmerin noch etwas vor.

Wir sind seit der Jugend dem Wassersport eng verbunden. Lutz war im Kanu-und Segel Club Homberg aktiv und hat so gut wie keine Meisterschaft im Wildwasser-Kanusport ausgelassen. Der 2-er Kanadier "Foxi", der für die "ruhigen" Touren verwendet wurde, musste allerdings im Jahr 1961 um ein weiteres "Mannloch" erweitert werden: Unser Sohn Roland ist natürlich in den nächsten Jahren bei allen Touren mit dabei gewesen.

Doch irgendwann ist der Kanadier zu klein für die junge Familie gewesen. Es hatte uns schon immer fasziniert, wie man mit einfachen Mitteln - und sei es ein Stück Leinentuch zwischen zwei Paddel gespannt, den Wind für seine Zwecke einsetzen kann.

Als Kapitän zu hoher See ....

Als Kapitän zu hoher See ....

Schließlich wurde der Club ja "Kanu und Segel"-Club genannt. Gesagt, getan:
Das nächste Boot war eine Segeljolle des Typs "KORSAR". Leider wurde der Bereich des Rheins durch den zunehmenden Schiffsverkehr und die ungünstigen Strömungsverhältnisse im Bereich des Rheinbogens Duisburg-Krefeld für Segler gesperrt. So mussten wir schweren Herzens ein neues Revier für uns auskundschaften. Wir wurden Mitglied im Duisburger Kanu und Segel Club e.V.

und begnügten uns zunächst mit der Regattabahn "Bertasee" als Revier. Bald ergab sich die Gelegenheit, eine Steganlage am "Masurensee" zu bauen.

Schliesslich wurde auch ein neues Clubhaus errichtet.

 Das Segelboot - das nur mehr aus Glasfaserspachtel als aus Holz bestand, machte einer rechten "Rennziege" Platz : Ebenfalls ein "Korsar", mit dem wir so manche Regatta bestritten. Doch, man wird ´halt "ruhiger" mit der Zeit, und schließlich wurde aus der offenen Jolle ein nettes kleines Boot mit Kajüte: Ein Kunstoffboot des Typs "VARIANTA" musste ´her ! Damals war es eines der größten Boote am See. Sprinta, dehler Yachtbau. FreienohlSchließlich wollte man ja ein Verein von Sportlern sein und keine "schwimmenden Wohnwagen" am Steg dulden. Doch - welch eine Überraschung für die hartgesottenen Vereinsmeier- auch die "Dickschiffe" konnten den Jollen Paroli bieten und bei Regatten kräftig mitmischen.

Zwischendurch machte Lutz sich im Verein auch als Ausbilder in Sachen Segelführerschein nützlich. In wenigen Jahren hat er doch einigen Hundert sportbegeisterten Segelfreunden „ Seemännisches Wissen“ vermittelt.

Na Ja, das mit den Segelwettbewerben ist von unseren Seite mittlerweile doch eingeschlafen, und das Schiff ist - wie auch sein Bauch - ein wenig größer geworden. Eine "SPRINTA 70" war genau das Richtige. Das Schiff hatte eine wohnliche Kajüte und ließ sich auch noch Trailern. Aber damit fing auch die viele Arbeit an. So ein Boot braucht Pflege. Auch das Ein- und Ausbooten zum Winterlager bedeutete viel Arbeit. Selbst wenn Lutz mittlerweile Rentner ist, so hat er sich doch entschlossen den aktiven Sport Adee zu sagen.

Natürlich wird auch noch mal gesegelt. Und zwar mit einer Crew des DKSC auf einen Großsegler auf Nord- und Ostsee. Doch das Segeln ist nur „EIN“ Hobby.

1990 war „Feierabend“ im Beruf . Durch den Zusammenschluss der Hüttenwerke Krupp und Mannesmann wurde auch Lutz in den Vor-Ruhestand versetzt. Flugs machte er seine Amateurfunklizenz und beteiligte sich als Funkamateur im Katastrophenschutz Kreis Wesel. Als ehemaliger Fernschreibmechaniker gab es hier einiges zu tun.

Eine Guzzifahrt ohne Schrauben, gibt´s das !

Mein JZR Treewheeler: Eine Guzzi auf drei Rädern !

Da Lutz nun mal das „Schrauben“ nicht lassen kann, hat er sich sowie seine beiden Söhne Jens und Roland eine alte Guzzi zugelegt. Jeder knattert nun bei schönen Wetter durch die Gegend und Christel sitzt alleine zu Hause.
Das kann so nicht weitergehen, hat sich Lutz gedacht. Sein Traum vom Oldtimer, ein Three Wheeler wurde zu seinem 70. Geburtstag Wirklichkeit.

Sohn Roland hatte Verbindung der Treewheeler-Freunden aufgenommen und eine Ausfahrt organisiert.
Dazu kam auch noch ein Kaufangebot aus Holland. Klar das er nicht nein sagte. So hat er nun ein neues Bastelobjekt, sogar eins mit Guzzi- Motor.

Wenn Du auf der Straße ein Oldtimermobil auf drei Rädern begegnest, so könnten Christel und Lutz darin sitzen.

Die Segelleidenschaft hat nachgelassen. Das Dickschiff ist verkauft. Statt dessen haben Christel und Lutz sich eine Landyacht angeschafft. Ein Reisemobil Chausson Welcome 95. Noch verbringen sie ihren Urlaub oder verlängerte Wochenende darauf. Doch sicher wird einmal ein größerer Törn daraus mit einen Oldtimer- Dreirad am Haken.

Servus und Ade, an alle Berufstätigen und Rentner unter Euch.

Life is short ! Have Fun !